Heute war ein frühes Aufstehen angesagt.
Die Tour startete schon um 8 Uhr und ich musste noch meine Sachen packen. Da
übers Wochenende alles ausgebucht war, wechsle ich drei Nächte nacheinander das
Zimmer bzw. die Hütte. Ich bin erst eine Minute vor Acht beim Bus gewesen, aber
einer muss doch der Letzte sein, oder?
Es waren ca. 30 Leute dabei und das Programm war klassisch: ab und zu quick stop for taking pictures, einige interessante Erklärungen, am Ende Ankunft beim letzten Parkplatz oben und ein Spaziergang von insg. 5 km in der Ebene inmitten der Berge bis zum Askjakrater.
Der Bergzug hat sich in den vergangenen Jahrtausenden öfter geändert, viel zu häufig gab es hier Eruptionen. Die zwei größten beförderten die Magmamassen nach oben und hinterließen jeweils große leere Kammern unter der Oberfläche. Die oben stehenden Berge stürzten ein und so gibt es auf der Höhe von 1100 Metern ein Plateau.
Der Wanderweg führt zum Kratersee namens Öskjuvatn, 11 km2 groß und mit 217 m der tiefste in Island.
Daneben gibt es einem zweiten Kratersee,
entstanden durch eine Gasexplosion. Sein Wasser ist weißblau, stinkt wie immer
nach verfaulten Eiern, also Schwefel, ist relativ warm (da geothermal) und der
60 Meter tiefe Abgang ist höllisch steil. Der Abgang ist nämlich eine Art Rinne,
steil nach unten fallend. In der Mitte der Rinne ist es nass und gatschig,
seitlich ist es steil - nach unten und nach innen. Und rutschig.
Übrigens Viti (denn so heißt der kleine warme See) bedeutet "Hölle"...
Es heißt, wenn man schon da ist, sollte man absteigen und in diesem See
baden - am besten nackt. Ich hatte sogar (wie auch viele andere) mein Badezeug
dabei und war ungefähr in der Mitte des Abgangs, dann roch ich die faulen Eier
und war mir nicht mehr sicher, ob ich drin baden will... Ich kehrte zurück -
ich muss nicht alles mitmachen. Von der gesamten Reisegesellschaft waren dann
etwa 6 Leute baden. Kein Mensch hat nackt gebadet.
Die Ebene des Askja Kraters ist riesig - man muss sich erst das Ausmaß der Magmakammer und der Eruption vorstellen.
Unterwegs zum Askja haben wir ca. 100 km Lavawüste zurück gelegt, eine Hochebene rund um den Berg Herdubreid (von den Isländern zur Königin der Berge gewählt), die so genannte Mondlandschaft gesehen und betreten dürfen - eine Mischung aus schwarzen Lavabrocken und Bimsstein - und den Fluss gesehen, der später vereint mit einem zweiten in 44 m tiefe als Dettifoss stürzt.
Ich habe auch einiges gelernt. Der Fluss Jökulsá ist der zweilängste von Island - über 200 km. Außerdem weiß ich nun, dass die Gletscherflüsse grau sind, weil sie viel Sand und Gestein mitführen, Quellenflüsse dagegen sind klar. Frau sagte uns auch, dass Gletscherflüsse unberechenbar sind, weil sie das Bett wechseln können - ein Beispiel dafür ist eine Brücke im Süden des Landes, die jetzt über ein Sandfeld steht - der Fluss hat sich einen anderen Weg gesucht.
Gelernt haben wir auch die unterschiedlichen Lavaformen und Namen, die aus dem Hawaiianischen kommen. Dort gibt es bekanntlich auch einige Vulkane ;-)
Unsere Reiseleiterin erzählte uns auch noch, wie die Natur und die Vegetation
die Lavafelder wieder erobern. Zuerst kommen die Flechten, dann der Moos und
wenn sich dann daraus Erde bildet, kommen die ersten Pflanzen. Die Wüste rund
um Askja ist aber sehr trocken. Hier regnet es tatsächlich sehr wenig, daher
ist die Vegetation hier nach Tausenden von Jahren noch immer sehr spärlich.
Gestern auf dem Gipfel vom Leirhnjukur-Vulkan, wo die letzte Eruption 1984 war, die Lava stellenweise heiß und dampfend ist, wo die Schwefellöcher ihren Gestank ausbreiten, dort gibt es jetzt schon ganze Hügeln, die weiß sind, weil mit Flechten bedeckt...
Frau sagte uns auch, dass die Wüste fast bis Ende des 19. Jh. unerforscht blieb, weil hier kaum Stellen mit Wasser zu finden sind und es gibt fast keine Grünflächen - eine Durchfahrt mit Pferden also unmöglich war.
Alles in allem war es ein angenehmer Ausflug, obwohl wenn man mit einer Gruppe reist, ist das intensive Erleben der Natur und deren Kraft nicht so möglich. Verglichen mit z.B. gestern, als ich absolut alleine mehr als eine Stunde mitten auf einem Lavafeld war und am Horizont nichts als Berge und Vulkane gesehen habe...
Ich bleibe am Myvatn See noch einen Tag. Ich möchte noch mit dem Fahrrad den See umrunden und ins Naturbad (geothermal) gehen...
Es gibt so viel zu erleben hier...
PS: Das Wetter war wieder super :-)))
PPS. Heute kaufte ich mir endlich das, was die Isländer leidenschaftlich essen - ein Eis.
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Askja - Caldera |
Es waren ca. 30 Leute dabei und das Programm war klassisch: ab und zu quick stop for taking pictures, einige interessante Erklärungen, am Ende Ankunft beim letzten Parkplatz oben und ein Spaziergang von insg. 5 km in der Ebene inmitten der Berge bis zum Askjakrater.
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Askja - Caldera |
Der Bergzug hat sich in den vergangenen Jahrtausenden öfter geändert, viel zu häufig gab es hier Eruptionen. Die zwei größten beförderten die Magmamassen nach oben und hinterließen jeweils große leere Kammern unter der Oberfläche. Die oben stehenden Berge stürzten ein und so gibt es auf der Höhe von 1100 Metern ein Plateau.
Der Wanderweg führt zum Kratersee namens Öskjuvatn, 11 km2 groß und mit 217 m der tiefste in Island.
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Viti, dahinter Öskjuvatn |
Übrigens Viti (denn so heißt der kleine warme See) bedeutet "Hölle"...
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Viti, dahinter Öskjuvatn, man beachte den Abgang links... |
Die Ebene des Askja Kraters ist riesig - man muss sich erst das Ausmaß der Magmakammer und der Eruption vorstellen.
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Herdubreid |
Unterwegs zum Askja haben wir ca. 100 km Lavawüste zurück gelegt, eine Hochebene rund um den Berg Herdubreid (von den Isländern zur Königin der Berge gewählt), die so genannte Mondlandschaft gesehen und betreten dürfen - eine Mischung aus schwarzen Lavabrocken und Bimsstein - und den Fluss gesehen, der später vereint mit einem zweiten in 44 m tiefe als Dettifoss stürzt.
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Mondlandschaft - Lava und Bimsstein |
Ich habe auch einiges gelernt. Der Fluss Jökulsá ist der zweilängste von Island - über 200 km. Außerdem weiß ich nun, dass die Gletscherflüsse grau sind, weil sie viel Sand und Gestein mitführen, Quellenflüsse dagegen sind klar. Frau sagte uns auch, dass Gletscherflüsse unberechenbar sind, weil sie das Bett wechseln können - ein Beispiel dafür ist eine Brücke im Süden des Landes, die jetzt über ein Sandfeld steht - der Fluss hat sich einen anderen Weg gesucht.
Gelernt haben wir auch die unterschiedlichen Lavaformen und Namen, die aus dem Hawaiianischen kommen. Dort gibt es bekanntlich auch einige Vulkane ;-)
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Wir haben auch Flüsse furten müssen |
Gestern auf dem Gipfel vom Leirhnjukur-Vulkan, wo die letzte Eruption 1984 war, die Lava stellenweise heiß und dampfend ist, wo die Schwefellöcher ihren Gestank ausbreiten, dort gibt es jetzt schon ganze Hügeln, die weiß sind, weil mit Flechten bedeckt...
Frau sagte uns auch, dass die Wüste fast bis Ende des 19. Jh. unerforscht blieb, weil hier kaum Stellen mit Wasser zu finden sind und es gibt fast keine Grünflächen - eine Durchfahrt mit Pferden also unmöglich war.
Alles in allem war es ein angenehmer Ausflug, obwohl wenn man mit einer Gruppe reist, ist das intensive Erleben der Natur und deren Kraft nicht so möglich. Verglichen mit z.B. gestern, als ich absolut alleine mehr als eine Stunde mitten auf einem Lavafeld war und am Horizont nichts als Berge und Vulkane gesehen habe...
Ich bleibe am Myvatn See noch einen Tag. Ich möchte noch mit dem Fahrrad den See umrunden und ins Naturbad (geothermal) gehen...
Es gibt so viel zu erleben hier...
PS: Das Wetter war wieder super :-)))
PPS. Heute kaufte ich mir endlich das, was die Isländer leidenschaftlich essen - ein Eis.
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