Mittwoch, 11. Juli 2012

10.07.12 Unterwegs nach Akureyri


Die Steinwüste, dahinter der Gletscher Hofsjökull
Die Reise gestern hat länger gedauert. Anstatt um 23:00 Uhr sind wir erst um Mitternacht angekommen. Die Buslinie Sterna hat zwei Routen von Reykjavik nach Akureyri: durch die Hochebene/ Steinwüste und über die normale Ringstraße.

Die Busse treffen sich dann etwa eine Stunde vor Akureyri an einer Tankstelle und nur einer fährt weiter. Mit unserem Mantra 4x4 sind wir die holprige Wüstenstraße teils mit 100 km/h gerast und nichts ist passiert, aber ausgerechnet der andere Bus, der die schöne asphaltierte Straße fährt, hat einen Platten bekommen. Es hat also geheißen: warten. Das gesellschaftliche Leben spielt sich hier am Land tatsächlich an den Tankstellen ab.  Hier gibt es ein Schnellrestaurant, eine Eisdiele, einen Supermarkt. Hier treffen sich die Halbstarken von der Umgebung, um Hamburger mit Pommes zu verdrücken und das Zeug mit Cola nachzuspülen. Wir haben insgesamt 2,5 Stunden gewartet - viel Zeit zum Beobachten.

Fumarole in Hveravellir
Auf dem Weg von Kerlingarfjöll hatten wir inmitten von Nichts auch noch einen Stopp in Hveravellir. Es ist ein weiteres Geothermalgebiet mit Hot Pots und zischenden Fumarolen und sonstigen schwefeligen Löchern mit kochendem Wasser... Ich wusste nicht, dass unser Stopp so lang (über eine Stunde) dauern würde, sonst hätte ich auch baden können. Meine Badesachen waren aber tief im Rucksack verstaut. Es ist eine besondere Erfahrung: kalt und windig in der Wüste und dann heißes Wasser mir 38-42 Grad.
Das Wasser kocht da drin...

Die Gegend hatte etwas Magisches - nichts als Lavagestein, und der kleine Fleck Erde, die kochendes Wasser spuckt und hinter Dampfwolken verschwindet.  Und  keine Menschen sind da, nur ein kleiner  Campingplatz und ein paar Hüttchen. Und die Hinweise, dass man nur die markierten Pfade gehen und den eigenen Müll mitnehmen soll. Der nächste Ort, mit einer normalen Infrastruktur ist ca. 100 km Schotterstraße weiter... Die Reise gestern war sehr eindrucksvoll: die Wüste hat etwas Besonderes und die Berge und Gletscher am Horizont geben ihr eine spezielle, fast gefährliche Umrahmung.   
Eine Reisegruppe im Hot Pot - sonst sind sie nicht so voll





Blöndulon - eingentlich ein Stausee

Im weiteren Verlauf gibt es einen schönen kristallklarblauen See (57 km2 groß) und je weiter man fährt und an der Seehöhe verliert, umso grüner wird die Landschaft. Weite Täler und Berge und grüne Flächen mit Islandpferden und Schafen und ab und zu kleinen Häuschen am Bergfuß oder mitten im Tal.




Allein das Betrachten ist so entspannend, dass man sich fast in einem tranceähnlichen Zustand befindet. In der Nacht, die sie keine ist, taucht dann die Landschaft und die Berge in ein rostrotes Licht, wie nicht aus dieser Welt. Die Insel schläft dann in diesem weichen Licht. Es wird nicht dunkel hier.
Wir sind schon unten - grüne Landschaft, asphaltiere Straße





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen